Die Wiege des Datenjournalismus steht in Ostfriesland. Kein Witz! Im Falle des Datenanalytikers verhält es sich so. Obwohl sie auch in Sulz am Neckar stehen könnte, wo der Datenanalytiker dereinst einen Mathematik-Leistungskurs besucht hat. Und beim Besuch des Unterrichts ist es im Wesentlichen auch geblieben – sehr zum Leidwesen des Lehrers, der insofern ein armer Tropf war und auch so hieß (@Herr Tropf: Falls Sie sich auf diese Seite verirren sollten – ich entschuldige mich in aller Form für den Namenswitz!). Denn der Datenanalytiker hatte keinen Bock auf Kurvendiskussionen, sondern diskutierte des Montags lieber mit dem Frontmann im Klassenzimmer über die vorabendliche ZAK-Folge mit Friedrich Küppersbusch. Alter, das war noch ein Polit-Talk, dessen Moderator in der Maske keine Samthandschuhe übergestreift bekam!
Aber lassen wir diese „Schädelspaltereien” (Lehrer-O-Ton aus besagtem Mathe-LK): Der Datenanalytiker hat nie begriffen, wie man die Schnittebene von zwei Kugeln berechnet. Warum auch? Die Erde ist schließlich keine Scheibe. Aber den Dreisatz beherrscht er. Die Grundlage dafür muss in der Unterstufe gelegt worden sein, als der Datenanalytiker noch Noten bekam wie später in der Oberstufe Punkte.
Wenn das Schule macht …
Schlafwandlerische Sicherheit erlangte er im Prozentrechnen aber in ungezählten Nächten der Schülerzeitungs-Produktion. Auch damals gab es zwar schon ein Textverarbeitungs-Programm namens „Word” – aber noch keine Möglichkeit, Fotos und Anzeigen eben mal einzuscannen, um sie dann in druckfähiger Qualität beliebig zu verkleinern. So war das nach dem Krieg! Vielmehr mussten die mehr oder weniger gut geeigneten Vorlagen vermessen werden, um dann auszurechnen, wie sie vergrößert oder verkleinert werden müssen, damit sie auf die Seite passen – dementsprechend bekam der Druckladen Augsburg die Aufträge zum Rastern. Der hieß dann irgendwann „Dino Druck”.
Bei einem dortigen Schülerzeitungs-Seminar haben wir uns das Know-How für Nachwuchs-Redakteure angeeignet, also eine Art Turbo-Volontariat absolviert. Unvergessen ist, wie wir abends noch kurz in der Stadt waren und auf dem Rückweg abkürzen wollten. Entlang der vermeintlichen Abkürzung standen plötzlich leicht bekleidete Frauen in den Hauseingängen, die uns – im unverdorbenen Alter von 16 Lenzen – ansprachen. Spätestens als in einer der Türen auch ein bulliger Mann mit Bullterrier auftauchte, bekamen wir es mit der Angst zu tun und legten einen sprichwörtlichen Zahn zu – um kurz darauf festzustellen, dass wir in eine Sackgasse geraten waren.
Gott sei Dank, die Sackgasse! Ein Stichwort, dass sich als Überleitung zum Ausgangspunkt eignet – dieser Homepage. Deutschland – diesen Eindruck kann man im Jahre 2024 nach Christus bekommen – steckt in einer Sackgasse. Energiewende, Digitalisierung, Bildung, Verkehr: Das Land ist verschiedentlich nicht zukunftsfähig aufgestellt. Die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die daraus resultierende Inflation taten ein Übriges. Tatsächliche und als solche empfundene Unzufriedenheit und Ungerechtigkeit haben für eine wachsende Zahl von Wählerinnen und Wählern sogar Demokratie-Verächter unter Politiker*innen und Parteien salonfähig gemacht.
Das war für mich der Grund, mir das Statistik-Angebot, in dem ich schon zuvor gerne gestöbert hatte, noch weit intensiver anzuschauen als in den vorangegangenen Jahren. Die Daten der Statistik-Ämter des Bundes und der Länder, der Arbeitsagentur, der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte sowie staatlicher und nicht-staatlicher Institute geben Auskunft über die Lebensverhältnisse. Nicht nur bezogen auf die Bunderepublik und ihre Länder, sondern zahlreich für sämtliche 400 Kreise – Landkreise, Stadtkreise, Kreisfreie Städte. Wo lebt es sich am besten? Oder präziser: Wo lebt es sich für wen am besten? Oder umgekehrt am schlechtesten … Lohn-Niveau, Kaufkraft, Preise für ein Eigenheim, Mieten, Einkommensunterschiede zwischen Männer und Frauen – wie groß sind die regionalen Unterschiede? Ich habe mich auf die Suche nach Antworten begeben. Der Datenanalytiker war damit geboren – die Idee dieser Homepage in drei Monaten.
Anregungen, was analysiert werden sollte? Bitte einfach eine E‑Mail an die Adresse der-datenanalytiker@t‑online.de schicken.