Landkreis Leer/Herzogtum Lauenburg/Stade/Günzburg/Waldshut/Würzburg/Rhein-Lahn-Kreis/Ahrweiler. Warum verdient ein Arbeitnehmer im Kreis Leer nur 24,18 Euro pro Stunde, ein Kollege Kreis Würzburg aber 29,09 Euro? Diese gemittelten Werte gehen aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Statistik-Ämter für das Jahr 2022 hervor – die für 2023 gibt es noch nicht auf Kreisebene (Stand: Dezember 2024).
Auf eine 40-Stunden-Woche gerechnet, sind das knapp 200 Euro Unterschied. Brutto, also vor Abzug von Steuern und Co. Und das, obwohl der Kreis Würzburg ähnlich groß und einwohnerstark wie der Kreis Leer ist.
Die kürzlich gescheiterte Bundesregierung hat in ihrem „Gleichwertigkeitsbericht 2024“ die Lebensverhältnisse in den 400 Landkreisen und Kreisfreien Städten in Deutschland verglichen. Um die jeweilige Situation im Bereich von Wirtschaft, Gesellschaft, Daseinsvorsorge und Umwelt bewerten zu können, hat die Bundesregierung rund 40 Parameter betrachtet und verglichen.
Wenn man auf Basis der jeweiligen Werte Deutschland-Rankings erstellt, rangiert der Landkreis Leer vielfach in der unteren Hälfte, teilweise im untersten Viertel. Allerdings konkurriert der ländliche Landkreis aus Ostfriesland in diesem Vergleich auch mit Metropolen wie München oder Stuttgart sowie Autoindustrie-Standorten wie Ingolstadt und Wolfsburg.
Wie lässt sich besser einschätzen, wie gut oder schlecht der Landkreis Leer von den Lebensverhältnissen her dasteht? Der Autor dieser Analyse hat nach Landkreisen in Deutschland gesucht, die dem Kreis Leer strukturell ähnlich sind. Kriterien waren Einwohnerzahl, Gemarkungsfläche und Besiedelungsdichte.
Die Wahl fiel auf den Rhein-Lahn-Kreis (Rheinland-Pfalz) sowie die Kreise Ahrweiler (ebenfalls Rheinland-Pfalz), Günzburg (Bayern), Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein), Stade (Niedersachsen), Waldshut (Baden-Württemberg) und Würzburg (Bayern).