Der kleine Kreis Wittmund tut sich schwer, schlägt sich aber wacker

Trotz geringem Steueraufkommen hat der Kreis Wittmund wenig Schulden. Ein Vergleich mit ähnlichen Kreisen zeigt, dass sie eine kritische Größe haben, was die Lebensverhältnisse betrifft. Eine Analyse in der Ostfriesen-Zeitung.
10. Januar 2025, 18:03 Uhr

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Diesen Bericht hat "Der Datenanalytiker" in der Ostfriesen-Zeitung veröffentlicht. Foto: Ellinger

Wittmund/Cochem-Zell/Kronach/Sömmerda/Holzminden/Freyung-Grafenau/Regen/Rhön-Grabfeld. Warum verdient ein Arbeitnehmer im Kreis Wittmund nur 30.036 Euro im Jahr? Dieser gemittelte Wert geht aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Statistik-Ämter für das Jahr 2022 hervor – die Rechnung für 2023 gibt es noch nicht auf Kreisebene (Stand: Dezember 2024).

Demnach bekommen die Arbeitnehmer (inklusive Beamte) nur in drei Landkreisen auf noch weniger Geld für ihre Arbeit – in Plön, Trier-Saarburg und Südwestpfalz. Ist es der Größe beziehungsweise Kleine des Kreises Wittmund geschuldet (nur 58.359 Einwohner; Stand: 31.12.2022), dass sich die Lebensverhältnisse hier nicht so gut entwickelt haben wie anderswo? Oder werden in ähnlichen Gegenden bessere Ergebnisse erzielt?

Wie lässt sich besser einschätzen, wie gut oder schlecht der Landkreis Wittmund von den Lebensverhältnissen her dasteht? Der Autor dieser Analyse hat nach Landkreisen in Deutschland gesucht, die dem Kreis Wittmund strukturell ähnlich sind. Kriterien waren Einwohnerzahl, Gemarkungsfläche und Besiedelungsdichte.

Das Ergebnis: Am ähnlichsten sind die Kreise Cochem-Zell (Rheinland-Pfalz), Kronach (Bayern), Sömmerda (Thüringen), Holzminden (Niedersachsen), Freyung-Grafenau (Bayern), Regen (Bayern) und Rhön-Grabfeld (Bayern). Cochem-Zell ist am nächsten an Wittmund dran. Freyung-Grafenau, Regen und Rhön-Grabfeld sind hingegen, prozentual betrachtet, relativ deutlich von Einwohnerzahl und Fläche des Kreises Wittmund entfernt.

Hier geht es zur Analyse in der Ostfriesen-Zeitung.

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