Ostfriesland. Die Otto G. Soltau GmbH, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH, wird „mit Wirkung zum 01.01.2025 aufgelöst”. So ist es dem digitalen Unternehmensregister zu entnehmen. Gegenstand der Gesellschaft ist beziehungsweise war laut ihrer Satzung „der Betrieb einer Druckerei”.
Dass eine Zeitungsgruppe eine Druckfirma auflöst, ist symptomatisch für den Strukturwandel der Branche im Internet-Zeitalter. Ein Schritt, der die Frage aufwerfen kann: Brauchen Zeitungsmacher noch Verleger?
Für die Herstellung einer gedruckten Zeitung bedurfte es traditionell teurer Produktionsmittel wie eben einer Druckerei. Für den Betrieb eines Nachrichten-Portals im Internet ist sie überflüssig, große Teile der Vertriebsabteilung ebenfalls. Selbst ein Bürogebäude ist verzichtbar geworden, nachdem Zeitungsmacher aus Redaktion, Anzeigenabteilung und Buchhaltung mit ihren Laptops auch von zuhause aus im Internet arbeiten können. Warum sollten also Verleger im digitalen Zeitalter noch mehr gebraucht werden als Zeitungsausträger?
Wie der Liquidator aus der Geschäftsführung liquidiert wurde
Liquidator des Druckerei-Unternehmens Otto G. Soltau, dessen Sitz im Jahr 2024 noch von Norden nach Leer verlegt wurde, ist ausweislich des Unternehmensregisters „Herr Robert Dunkmann” geworden. Dunkmann ist laut Online-Impressum der Ostfriesen-Zeitung (www.oz-online.de) vom 18. März 2025 alleiniger Geschäftsführer der ZGO.
Bereits am 10. März 2025 hat die Ostfriesen-Zeitung (OZ) aber auf ihrer Homepage „in eigener Sache” vermeldet: „Robert Dunkmann aktuell kein Geschäftsführer mehr”. Diese Nachricht veröffentlichte Chefredakteur Lars Reckermann. Der Vorspann seines Artikels ist im Wesentlichen – wider die journalistische Lehre – zu einer Wiederholung der Überschrift geraten: „Eine Mitteilung in eigener Sache: Aufgrund interner Differenzen ist Herr Robert Dunkmann aktuell nicht als Geschäftsführer von ZGO und ON tätig.”
Da Dunkmann der einzige Geschäftsführer ist beziehungsweise war, musste es bei der ZGO also erstmal oben ohne gehen. Und das, obwohl ein Blick in die Geschichtsbücher lehrt, dass es gerade in Ostfriesland traditionell üblich war, einen Häuptling zu haben. Dunkmann hat allerdings im Impressum alsbald Gesellschaft bekommen: Neuerdings ist dort neben ihm ein Dr. Alexander Weinstock als Geschäftsführer zu finden, der wie Chefredakteur Reckermann früher für die
SDZ Druck und Medien GmbH tätig war.
Das Auricher Landgericht teilt in der Causa Dunkmann mit: „Es sind hier ein Klageverfahren und ein einstweiliges Verfügungsverfahren anhängig. Es geht um Fragen der Nichtigkeit von Beschlüssen einer Gesellschafterversammlung der ZGO GmbH und die Frage, ob Herr Robert Dunkmann noch als Geschäftsführer der ZGO GmbH und der ON GmbH handeln darf. Herr Dunkmann ist Beklagter in dem Klageverfahren und Antragsgegner in dem Eilverfahren. Er darf sein Amt als Geschäftsführer der ZGO GmbH und der ON GmbH vorläufig nicht ausüben. Verfahrensgegner ist jeweils die Siebe Ostendorp GmbH.” Stand: 11. März 2025.
Demnach war es, von den zeitungsgeschichtlichen Wurzeln her betrachtet, die Verlegerfamilie des Rhauderfehner „General-Anzeigers”, die den Verleger-Kollegen der „Ostfriesischen Nachrichten” aus Aurich aus dem Geschäftsführer-Sessel der Zeitungsgruppe gehoben hat. Jedenfalls einstweilig. Und da ausdrücklich die Geschäftsführung von ZGO und ON betroffen ist, heißt das: Robert Dunkmann kann gerade nicht mal die Geschäfte der von seiner Familie in die ZGO eingebrachten ON führen.
Dunkmann hat sogar keinen Zugang zu seinem E‑Mail-Konto bei der ZGO, wie seine Frau Yvonne am 20. März 2025 auf eine Presseanfrage hin mitgeteilt hat: „Mein Mann ist im Moment nur durch meinen Account erreichbar.” Sie kündigte an: „Er wird sich Ihrer Fragen annehmen, muss aber leider die Antworten an Sie erst über seinen Anwalt überprüfen lassen und wird sicherlich auch einiges nicht beantworten dürfen.”
Die Gesellschafter der Zeitungsgruppe Ostfriesland
Gesellschafter | Nennwerte der Geschäftsanteile (in Euro) | Prozentualer Gesamtumfang der Beteiligung (in Prozent) |
---|---|---|
Siebe Ostendorp GmbH | 1.633.850 | 39,85 |
Dunkmann Beteiligungs GmbH | 1.211.550 | 29,55 |
Robert Dunkmann | 258.300 | 6,3 |
Dietmar Müller-Dunkmann | 164.000 | 4 |
Gerhard Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG | 832.300 | 20,3 |
Quelle: Digitales Unternehmensregister / Amtsgericht Aurich (HRB 110004) |
Das Verhältnis unter den ostfriesischen Zeitungs-Häuptlingen muss in den vergangenen fünf Jahren gelitten haben. Denn am 9. Oktober 2020 berichtete die Emder Reporter-Legende Heiko Müller zum 70-Jährigen der Ostfriesen-Zeitung : „Drei ostfriesische Verlegerfamilien vereint ein Ziel”.
Was haben die ZGO-Gesellschafter verstanden?
Müller zitierte Mitgesellschafter Robert Dunkmann mit Blick auf die Beschlüsse der Gesellschafterversammlung wie folgt: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es in den letzten zehn Jahren strittige Entscheidungen gegeben hat.” Das Verhältnis sei „ausgesprochen harmonisch, weil die Interessenslagen übereinstimmen“. Die Gesellschafter verfolgten demnach ein gemeinsames Ziel: „Wir wollen alle die ZGO weiter nach vorn bringen.“
Und noch eine Passage aus dem OZ-Bericht vor fünf Jahren: „Fehden zwischen den Gesellschaftern kann auch Dr. Mareike Engelberg nicht bestätigen. Zusammen mit ihrem Vater Dr. Gerfried Engelberg führt die Redakteurin und Volljuristin in dritter und vierter Generation die Geschäfte der Siebe Ostendorp GmbH, benannt nach ihrem Ur-Großvater. Vor 18 Jahren fusionierte der General-Anzeiger mit der Ostfriesen-Zeitung zur Zeitungsgruppe Ostfriesland.”
Siebe-Ostendorp-Geschäftsführerin Engelberg wurde damals so zitiert: „Wir haben verstanden, dass unsere Wettbewerber keine anderen Zeitungen sind, sondern die großen Digital-Anbieter, vor allem aus den USA.“ Nur gemeinsam könne man da bestehen.
Eine journalistisch defizitäre Nachricht des Chefredakteurs
Rund viereinhalb Jahre später stellt sich die Frage, ob ein gemeinsames Bestehen noch möglich ist. „Aufgrund interner Differenzen zwischen den Gesellschaftern der ZGO (Zeitungsgruppe Ostfriesland) und ON (Ostfriesische Nachrichten) ist Herr Robert Dunkmann aktuell nicht als Geschäftsführer der ZGO und ON tätig”, schreibt der OZ-Chefredakteur „in eigener Sache”.
Ein Hintergrundbericht ist Reckermanns Text nicht geworden. Der Artikel kann im Folgenden vollends kurz zitiert werden: „Die Gesellschafter sind bemüht, schnellstmöglich eine neue Geschäftsführung zu bestellen. Das Unternehmen ist weiterhin durch seine Prokuristinnen und Prokuristen handlungsfähig. Die Zeitungstitel erscheinen wie gewohnt. Der Verkauf der Titel ist laut Aussagen der Gesellschafter kein Thema. Die OZ [Ostfriesen-Zeitung], GA [General-Anzeiger] und BZ [Borkumer Zeitung], und die ON [Ostfriesische Nachrichten] sind kerngesunde Unternehmen und bleiben selbstverständlich unabhängige Titel.”
Der Text aus der Feder des Chefredakteurs strotzt vor Informationsarmut. Ein Lehrstück für die Volontärs-Ausbildung – als Beispiel, wie man es nicht macht.
Aus journalistischer Sicht grundlegende Fragen sind nicht beantwortet: Warum gibt es Differenzen zwischen den Gesellschaftern? Warum sind diese Differenzen derart eskaliert, dass der geschäftsführende Gesellschafter aus seinem Geschäftsführer-Sessel verbannt wurde? Und welche Geschäftszahlen belegen, dass das Unternehmen kerngesund ist?
Wo die Nachricht des Chefredakteurs aufhört, fängt journalistische Arbeit normalerweise erst an. „In eigener Sache” wird den Lesern Intransparenz geboten.
Dass zwischenzeitlich ein neuer Geschäftsführer angeheuert wurde, hat der Chefredakteur – Stand 04.04.2025 – nicht einmal „in eigener Sache” vermeldet. In seiner Kolumne „Larsklar” wartet Reckermann derweil mit der Botschaft auf: „Bitte nicht resignieren”.

Wie ist es um die Aktualität in der Zeitungsgruppe bestellt?
Bei ihren Jahresabschlüssen hat es die Zeitungsgruppe Ostfriesland – im Widerspruch zum sonstigen Anspruch im Zeitungsgeschäft – nicht so mit der Aktualität. Okay, das Geschäftsjahr 2024 ist noch nicht lange vorbei. Aber auch vom Jahr 2023 findet sich kein Jahresabschluss im digitalen Unternehmensregister. Stand: 18. März 2025.
Nachfrage beim einstweilig abgesetzten Geschäftsführer Robert Dunkmann: „Wie stellt sich die wirtschaftliche Situation der ZGO dar – wie sind die Jahresabschlüsse 2023 und 2024 ausgefallen?” Die Antwort wird über den Mail-Account seiner Frau übermittelt: „Ich muss Sie um Geduld bitten, bis die Abschlüsse öffentlich sind.”
Folglich bleibt bei der Analyse der wirtschaftlichen Situation des – laut Chefredakteur – erklärtermaßen „kerngesunden” Unternehmens nichts anderes übrig, als das ZGO-Geschäftsjahr 2022 und die vorangegangenen Jahre zu betrachten. Und die sehen relativ profitabel aus – jedenfalls für die Gesellschafter, weniger für die Mitarbeiter. Denn auch das geht aus den Dokumenten des Unternehmensregisters hervor: Die ZGO zahlt nicht nach (Flächen-)Tarifvertrag.
Geschäftsführer ermunterte Mitarbeiter zum Lohnverzicht
Dem jetzt bei einem Mitgesellschafter in Ungnade gefallenen Geschäftsführer ist es während der Corona-Pandemie sogar gelungen, nicht tarifgebunden bezahlte Mitarbeiter auch noch zum Lohnverzicht zu bewegen. Im Interview mit der Chefredakteurin des „Medium Magazin” sagte Robert Dunkmann: „Ich habe – zusammen mit dem Betriebsrat – unserer Belegschaft einen Solidarpakt vorgeschlagen für einen freiwilligen individuellen Lohnverzicht – angelegt auf drei Monate, je nach Entwicklung kürzer oder auch länger. Als Leitlinie haben wir etwa fünf Stunden bei einer 35-Regelstunden-Woche vorgeschlagen. Bis zur Anmeldefrist am 9. April hatten sich über 90 Prozent für einen Verzicht auf durchschnittlich 4,6 Stunden bereit erklärt.”
Das hat sich offensichtlich gelohnt: Laut Jahresabschluss 2020 erwirtschaftete die ZGO einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,689 Millionen Euro.
Übten auch die ZGO-Gesellschafter Verzicht?
Die ZGO-Gesellschafter genehmigten sich im Corona-Jahr 2020 Ausschüttungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Das sind 500.000 Euro weniger als jeweils in den vorangegangenen Geschäftsjahren. Damit haben sie den Großteil des Jahresüberschusses 2020 abgeschöpft. In manchen Geschäftsjahren holten sich die ZGO-Gesellschafter aber sogar mehr Geld aus dem Unternehmen, als es an Überschuss erwirtschaften konnte.
Doch das ist nicht alles. Die Gesellschafter können der Zeitungsgruppe noch auf anderem Wege Geld entziehen, wie im ZGO-Jahresabschluss unter der Überschrift „Sonstige finanzielle Verpflichtungen” nachzulesen ist: „Die Gesellschaft ist aufgrund eines Pachtvertrages für das Verlagsrecht ‚Ostfriesen – Zeitung’ vom Dezember 1985 zu jährlichen Pachtzahlungen in Höhe von € 255.645,94 (DM 500.000,00) zuzüglich 50 % des vorjährigen Ausschüttungsbetrages der Gesellschaft an ihre Gesellschafter verpflichtet.”
Das heißt: Den ZGO-Gesellschaftern gehört die ZGO – und separat halten sie noch das „Verlagsrecht ‚Ostfriesen-Zeitung’ ”, so dass sie es ihrer eigenen Zeitungsgruppe verpachten können. Die Pacht beträgt mindestens 255.645,94 Euro pro Jahr – hinzu kommt die Hälfte der Vorjahresausschüttung.
„Ostfriesen-Zeitung” – ein Name, der die ZGO Millionen kostet
Die Ausschüttung im Jahr 2019 zugunsten der Gesellschafter betrug 2 Millionen Euro. Demnach bestand im Corona-Jahr 2020 zusätzlich zur Ausschüttung von 1,5 Millionen Euro ein Anspruch der Gesellschafter auf insgesamt rund 1,25 Millionen Euro an OZ-Pacht. Die Summe aus beidem, 2,75 Millionen Euro, entsprach im Geschäftsjahr 2020 – dem wirtschaftlich wohl dramatischsten Krisenjahr der jüngeren Geschichte in Deutschland – 12,36 Prozent des ZGO-Umsatzes. Dieser Rechnung nach flossen von jedem Euro, den die ZGO im Jahr 2020 eingenommen hat, 12,36 Cent an ihre Gesellschafter.
Ist der Name „Ostfriesen-Zeitung” als Zeitungstitel so viel Geld wert? Fakt ist: Wenn die ZGO ihre Ostfriesen-Zeitung schon vor Jahren in Ostfriesen-Presse umbenannt hätte, dann wären ihre Jahresüberschüsse um etliche Millionen Euro höher ausgefallen. Alleine die Pachtansprüche aus den Geschäftsjahren 2008 bis 2022 ergaben eine Summe von 17,3 Millionen Euro.
Zahlen aus Jahresabschlüssen der ZGO
Jahr | Rohergebnis (Umsatz) in € | Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag in € | Ausschüttung in € | Pachtverpflichtung der ZGO wegen OZ-Verlagsrecht gegenüber ZGO- Gesellschaftern in € | Ausschüttung und OZ-Pacht (insgesamt) in € | Anteil von Ausschüttung und OZ-Pacht am Umsatz in % | Bilanzgewinn/ Bilanzverlust in Euro |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2008 | 20.305.120 | 1.315.259 | 2.100.500 | 1.780.979 | 3.881.479 | 19,12 | 333.997 |
2009 | 19.419.959 | -425.863 | 500.000 | 1.305.896 | 1.805.896 | 9,30 | -91.866 |
2010 | 20.584.983 | 736.008 | 1.250.000 | 505.646 | 1.755.646 | 8,53 | 144.142 |
2011 | 20.665.905 | 848.501 | 1.000.000 | 880.646 | 1.880.646 | 9,10 | 3.875 |
2012 | 20.772.337 | 1.282.622 | 2.000.000 | 755.646 | 2.755.646 | 13,27 | 16.497 |
2013 | 21.100.774 | 1.658.386 | 2.000.000 | 1.255.646 | 3.255.646 | 15,43 | 74.883 |
2014 | 22.085.387 | 2.460.435 | 2.000.000 | 1.255.646 | 3.255.646 | 14,74 | 535.317 |
2015 | 21.380.498 | 690.065 | 2.000.000 | 1.255.646 | 3.255.646 | 15,23 | -74.618 |
2016 | 22.212.705 | 2.055.725 | 2.000.000 | 1.255.646 | 3.255.646 | 14,66 | 55.725 |
2017 | 22.229.411 | 2.530.702 | 2.074.618 | 1.255.646 | 3.330.264 | 14,98 | 511.810 |
2018 | 22.369.808 | 2.566.903 | 2.000.000 | 1.292.955 | 3.292.955 | 14,72 | 778.713 |
2019 | 22.925.715 | 2.472.559 | 2.000.000 | 1.255.646 | 3.255.646 | 14,20 | 651.272 |
2020 | 22.288.393 | 1.689.034 | 1.500.000 | 1.255.646 | 2.755.646 | 12,36 | 840.306 |
2021 | 22.805.424 | 2.293.243 | 1.500.000 | 1.005.646 | 2.505.646 | 10,99 | 1.033.550 |
2022 | 22.160.205 | 1.186.020 | 500.000 | 1.005.646 | 1.505.646 | 6,79 | 1.719.569 |
Quelle: Jahresabschlüsse der ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH aus dem digitalen Unternehmensregister – sowie Berechnungen auf dieser Grundlage von „Der Datenanalytiker”. |
Robert Dunkmann war bis September 2008 Vorsitzender des damaligen Beirats der ZGO, wie den Dokumenten im Unternehmensregister zu entnehmen ist. Mit Wirkung zum 1. März 2009 wurde er als Geschäftsführer der ZGO bestellt. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2008 ist bereits von ihm als Geschäftsführer gezeichnet worden.
Seit dem Geschäftsjahr 2008 sind insgesamt 41.747.699 Euro an Ausschüttungen und OZ-Pacht zusammengekommen. Geld, das die Belegschaft der Zeitungsgruppe Ostfriesland vom Zeitungsausträger bis zum Geschäftsführer erwirtschaftet hat. 41,7 Millionen Euro, die der Zeitungsgruppe nicht für Investitionen in die Zukunft zur Verfügung stehen.
Investitionen in die Zukunft sind im Internet-Zeitalter vor allem Investitionen in Journalistinnen und Journalisten, also in das Nachrichten-Angebot, in die Qualität der Berichte. Denn in eine neue Druckerei muss aus Gründen nicht mehr investiert werden.
Böses Erwachen: Verleger verschliefen Internet-Zeitalter
Tageszeitungen stecken in einem existenzbedrohenden Strukturwandel. Zahllose Verleger haben mit den Gewinnen, die gedruckte Nachrichten über Jahrzehnte hinweg abgeworfen haben, gut gelebt – und dabei den Anbruch des Internet-Zeitalters verschlafen. Die meisten scheinen erst aufgewacht zu sein, als beispielsweise die Kleinanzeigen längst von Ebay und Co. abgegriffen waren. Wirtschaftlich ein böses Erwachen.
Danach dauerte es in einem Großteil der Branche aber noch eine Weile – bis die betriebswirtschaftliche Erkenntnis herangereift war, dass im Internet besser keine Informationen verschenkt werden sollten, die auf Papier gedruckt Geld kosten. Weil bei der Zeitungsherstellung nicht nur das Papier ein Kostenfaktor ist, sondern unter anderem auch die Redaktion, deren Texte veröffentlicht werden.
Die meisten Verlage führten also früher oder später Online-Abonnements ein, die hinter eine wenig kundenfreundlich klingende „Paywall” führten. Und weil sich mancher der tendenziell älteren Zeitungsleser mit Anglizismen schwertut, haben Sprachkünstler aus Verlagen noch den ähnlich kundenfreundlich klingenden deutschen Begriff der „Bezahlschranke” eingeführt.
Ein Abo muss man sich aber auch erst mal leisten können. Wer die gedruckte Ostfriesen-Zeitung lesen möchte und durch die Bezahlschranke auf der Internetseite will, muss 49,90 Euro pro Monat investieren. Stand: März 2025. Wohl den Redakteuren und Verlagsangestellten der ZGO, die Mitarbeiterkonditionen bekommen.
Die Lohnkosten-Entwicklung pro Arbeitsplatz in der ZGO
Denn auch und gerade für ZGO-Beschäftigte wachsen die Bäume sprichwörtlich nicht in den Himmel. Setzt man die ZGO-Ausgaben für Löhne und Gehälter im Jahr 2008 ins Verhältnis zu den Arbeitsplätzen im damaligen Stellenplan, dann entfielen auf einen Arbeitsplatz durchschnittlich 47.314,29 Euro pro Jahr – das sind 3.942,86 Euro pro Monat. Im Jahr 2022 waren es durchschnittlich 48.493,18 Euro pro Arbeitsplatz im ZGO-Stellenplan. Das sind 4.041,10 Euro pro Monat.
Betrachtet man die Arbeitsplätze gemäß ZGO-Stellenplan und die Ausgaben für Löhne und Gehälter, dann ergibt sich daraus berufs- und positionsübergreifend im Vergleich der Geschäftsjahre 2008 und 2022 eine durchschnittliche Lohnsteigerung von 2,49 Prozent pro Arbeitsplatz.
Aus den Jahresabschlüssen geht allerdings nicht zweifelsfrei hervor, ob die „Arbeitsplätze” im Stellenplan Vollzeitäquivalente sind. Die Personalzahlen des Jahres 2021 deuten jedenfalls darauf hin, dass womöglich Planzahlen auf Stichtagszahlen treffen oder es anderweitige Abweichungen gibt: Denn 141 Vollzeitkräfte und 59 Teilzeitkräfte stehen im Jahresabschluss 200 Stellenplan-Arbeitsplätzen gegenüber. In anderen Jahresabschlüssen ist die Summe von Vollzeit- und Teilzeitkräften höher als die Zahl der Arbeitsplätze im Stellenplan.
Nachfrage bei Robert Dunkmann: „Wie verhält sich das mit den Arbeitsplatz-Zahlen laut Stellenplan sowie den Teilzeit- und Vollzeitkräftezahlen in den Jahresabschlüssen: Handelt es sich bei den Arbeitsplätzen um Vollzeitäquivalente oder um Köpfe? Und handelt es sich um Planzahlen, Stichtagszahlen oder Durchschnittszahlen?”
Die Antwort, wie sie mit E‑Mail-Adresse von Yvonne Dunkmann übermittelt wurde: „MAK und Plan”. MAK steht in der Betriebswirtschaftslehre für Mitarbeiterkapazitäten und damit für Vollzeitäquivalente.
Die Berechnung der Lohnentwicklung im Verhältnis zu den Arbeitsplätzen (MAK) laut Stellenplan hat also Unschärfen. So handelt es sich um Planzahlen, von denen der tatsächliche Mitarbeiterbestand im jeweiligen Geschäftsjahr abweichen kann. Außerdem geht aus diesen Zahlen beispielsweise nicht hervor, auf welche Berufsgruppen und Anforderungs-Niveaus sich die Arbeitsplätze in den jeweiligen Geschäftsjahren verteilen.
Trotz diese Einschränkung in der Aussagekraft wirkt der errechnete Anstieg der Lohnkosten im Verhältnis zu den Arbeitsplätzen im ZGO-Stellenplan über 15 Jahre hinweg relativ niedrig. Wenn IG Metaller in Emden die Zahlen sehen, wissen sie – VW-Krise hin oder her – womöglich nicht, ob sie lachen oder weinen sollen.
Zur Einordnung der pro Stellenplan-Arbeitsplatz gerechneten Lohnkosten-Steigerung von 2,49 Prozent bei der ZGO: Aus dem Nominallohnindex des Statistischen Bundesamtes lässt sich errechnen, dass der Nominallohn in Deutschland von 2008 bis 2022 durchschnittlich um 35,77 Prozent gestiegen ist.
Die Personal- und Lohnkostenentwicklung bei der ZGO
Jahr | Stellenplan (Arbeitsplätze) | Vollzeit- kräfte | Teilzeit- kräfte | Ausgaben für Löhne und Gehälter in € | Lohn/Gehalt (Durchschnitt) pro Arbeitsplatz laut Stellenplan in € | Lohn- und Gehalts- Entwicklung pro Arbeitsplatz im Vergleich zum Jahr 2008 in % | Durchschnittliche Nominallohn- Entwicklung in Deutschland im Vergleich zum Jahr 2008 in % |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2008 | 162 | 131 | 50 | 7.664.914 | 47.314,29 | 0 | 0 |
2009 | 171 | 137 | 50 | 7.691.705 | 44.980,73 | -4,93 | 0,10 |
2010 | 162 | 147 | 45 | 8.425.669 | 52.010,30 | 9,93 | 2,70 |
2011 | 165 | 144 | 44 | 8.084.505 | 48.997,00 | 3,56 | 6,09 |
2012 | 158 | 129 | 45 | 7.906.028 | 50.038,15 | 5,76 | 8,85 |
2013 | 160 | 131 | 41 | 7.524.576 | 47.028,60 | -0,60 | 10,37 |
2014 | 164 | 131 | 40 | 7.449.921 | 45.426,34 | -3,99 | 13,35 |
2015 | 169 | 144 | 38 | 7.599.741 | 44.968,88 | -4,96 | 16,53 |
2016 | 170 | 144 | 38 | 7.803.290 | 45.901,71 | -2,99 | 19,21 |
2017 | 165 | 130 | 46 | 7.742.226 | 46.922,58 | -0,83 | 22,19 |
2018 | 167 | 133 | 46 | 7.861.857 | 47.076,99 | -0,50 | 25,98 |
2019 | 164 | 133 | 43 | 8.242.646 | 50.260,04 | 6,23 | 29,25 |
2020 | 178 | 146 | 48 | 8.399.954 | 47.190,75 | -0,26 | 28,35 |
2021 | 200 | 141 | 59 | 8.826.839 | 44.134,20 | -6,72 | 32,33 |
2022 | 188 | 160 | 45 | 9.116.719 | 48.493,18 | 2,49 | 35,77 |
Zur Erläuterung der relativ hohen Lohn- und Gehalts-Ausgaben im ZGO-Geschäftsjahr 2010 ein Auszug aus dem Jahresabschluss: „Die Planzahl für Personalkosten wurde um 8,1 % (765.000 Euro) überschritten. Da betriebsbedingte Kündigungen zwecks Auflösung einer Abteilung Abfindungen verursachten, war der Plan nicht einzuhalten.” Daten-Quellen: Jahresabschlüsse der ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH aus dem digitalen Unternehmensregister und Nominallohnindex des Statistischen Bundesamtes – sowie Berechnungen auf dieser Grundlage von „Der Datenanalytiker”. |
Umgekehrt sind bei der OZ auch die Rohergebnisse (Umsätze) nicht durch die Decke gegangen. Vergleicht man wiederum das Jahr 2008 mit dem Jahr 2022 kommt man auf ein Plus von 9,14 Prozent. Im Jahr 2019, dem Jahr vor Corona, waren es sogar 12,91 Prozent mehr als 2008.
Wie ihre Arbeitnehmer hat eine Zeitungsgruppe aber die Schwierigkeit, dass vieles teurer geworden ist. Stichwort Inflation. Betrachtet man den Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes, so stellt man beim Vergleich der Jahre 2008 und 2022 eine Teuerung von 26,81 Prozent fest.
Die Umsatzentwicklung bei der ZGO
Jahr | Rohergebnis (Umsatz) in € | Umsatz- Entwicklung im Vergleich zum Jahr 2008 in % | Verteuerung (Inflationsrate) im Vergleich zum Jahr 2008 in % | Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag in Euro |
---|---|---|---|---|
2008 | 20.305.120 | 0 | 0 | 1.315.259 |
2009 | 19.419.959 | -4,36 | 0,35 | -425.863 |
2010 | 20.584.983 | 1,38 | 1,38 | 736.008 |
2011 | 20.665.905 | 1,78 | 3,57 | 848.501 |
2012 | 20.772.337 | 2,30 | 5,52 | 1.282.622 |
2013 | 21.100.774 | 3,92 | 7,13 | 1.658.386 |
2014 | 22.085.387 | 8,77 | 8,17 | 2.460.435 |
2015 | 21.380.498 | 5,30 | 8,75 | 690.065 |
2016 | 22.212.705 | 9,39 | 9,32 | 2.055.725 |
2017 | 22.229.411 | 9,48 | 10,93 | 2.530.702 |
2018 | 22.369.808 | 10,17 | 12,89 | 2.566.903 |
2019 | 22.925.715 | 12,91 | 14,50 | 2.472.559 |
2020 | 22.288.393 | 9,77 | 15,07 | 1.689.034 |
2021 | 22.805.424 | 12,31 | 18,64 | 2.293.243 |
2022 | 22.160.205 | 9,14 | 26,81 | 1.186.020 |
Daten-Quellen: Jahresabschlüsse der ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH aus dem digitalen Unternehmensregister und Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes – sowie Berechnungen auf dieser Grundlage von „Der Datenanalytiker”. |
Das Rohergebnis 2022 der ZGO belief sich auf 22.160.205 Euro. Welche Rolle spielte dabei das Digitalgeschäft, mit dem die Zukunft der Tageszeitungsverlage steht und fällt? „Der Online-Umsatz stieg in 2022 auf über 2.981.000 Euro”, heißt es im Jahresabschluss. „Für 2023 wird als Ziel ein Umsatz von 4,1 Millionen Euro erwartet.”
Im „Risiko- und Chancenbericht” kündigt die Geschäftsführung an: „Die ZGO GmbH sieht für die kommenden Jahre Risiken im weiteren Rückgang der gedruckten Auflage. Aber da, wo Risiken sind, sind auch Chancen, und zwar in der guten Entwicklung der digitalen Auflage. Genau diese gedenkt die ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH zu nutzen.”
Warum war die Ausschüttung an die Gesellschafter so niedrig?
Im Jahresabschluss 2022 fällt auf, dass die Ausschüttung an die Gesellschafter so niedrig ausgefallen ist, wie seit dem Geschäftsjahr 2009 nicht mehr. Unter der Überschrift „Vermögens- und Finanzlage” wird das erklärt: „Die Liquidität wurde durch die Reduzierung der Ausschüttungen von im Vorjahr 1,5 Millionen Euro auf 500.000 Euro gestärkt.” Im „Risiko- und Chancenbericht” wird erläutert: „Kontrolle und Steuerung der Liquidität werden durch den täglichen Status und die monatliche Finanzplanung gewährleistet. Umsatzschwankungen sind in der unterjährigen Entwicklung des Geldmittelbestandes durch bestehende Liquiditätsreserven gedeckt.”
Zur Entwicklung der Finanzlage der ZGO
Jahr | Ausschüttung in € | Ausschüttung und Anspruch auf OZ-Pacht (insgesamt) in € | Liquidität 1. Grades in % | Liquidität 2. Grades in % | Liquidität 3. Grades in % |
---|---|---|---|---|---|
2008 | 2.100.500 | 3.881.479 | 67,90 | 243,30 | 245,60 |
2009 | 500.000 | 1.805.896 | 5,10 | 160,00 | 162,50 |
2010 | 1.250.000 | 1.755.646 | 15,50 | 114,10 | 116,10 |
2011 | 1.000.000 | 1.880.646 | 52,90 | 178,70 | 181,00 |
2012 | 2.000.000 | 2.755.646 | 13,00 | 98,50 | 98,50 |
2013 | 2.000.000 | 3.255.646 | 13,80 | 115,60 | 65,30 |
2014 | 2.000.000 | 3.255.646 | 39,40 | 134,30 | 66,80 |
2015 | 2.000.000 | 3.255.646 | 6,10 | 63,30 | 53,40 |
2016 | 2.000.000 | 3.255.646 | 5,80 | 61,20 | 63,30 |
2017 | 2.074.618 | 3.330.264 | 12,50 | 62,50 | 58,20 |
2018 | 2.000.000 | 3.292.955 | 22,60 | 85,40 | 69,10 |
2019 | 2.000.000 | 3.255.646 | 19,30 | 85,70 | 70,70 |
2020 | 1.500.000 | 2.755.646 | 12,60 | 94,00 | 80,20 |
2021 | 1.500.000 | 2.505.646 | 12,69 | 106,56 | 92,65 |
2022 | 500.000 | 1.505.646 | 13,77 | 127,82 | 110,41 |
Auszug aus dem ZGO-Jahresabschluss 2008: „Die Liquidität 2. Grades mit 243,3 % macht deutlich, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten, deren Höhe im Vergleich zum Vorjahr um 2,8% gestiegen ist, mehr als doppelt abgedeckt sind. Die Liquidität 3. Grades ist um 38,5 % auf 245,6 % gesunken und erfüllt die alte amerikanische Faustregel einer zweifachen Deckung aber weiterhin.” Auszug aus dem ZGO-Jahresabschluss 2022: „Die Liquidität 2. Grades mit 127,82 % macht deutlich, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten vollständig abgedeckt sind. Die Liquidität 3. Grades ist um 19,17 % auf 110,41 % gestiegen. Die Liquidität wurde durch die Reduzierung der Ausschüttungen von im Vorjahr 1,5 Mio Euro auf 500.000 Euro gestärkt.” Quelle: Jahresabschlüsse der ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH aus dem digitalen Unternehmensregister |
500.000 Euro Ausschüttung waren im Geschäftsjahr 2022 rund 42 Prozent des Jahresüberschusses von 1.186.019 Euro. Dass der Bilanzgewinn trotz Ausschüttung bei mehr als 1,7 Millionen Euro lag, ist dem Gewinnvortrag aus dem Jahr 2021 in Höhe von gut 1 Million Euro zu verdanken.
Nachfrage bei Robert Dunkmann: „Wenn man die Rentierlichkeit der ZGO für die Gesellschafter in Ihrer Geschäftsführer-Ära betrachtet (in den Geschäftsjahren 2009 bis 2022 sind ja über den groben Daumen rund 38 Millionen Euro in Form von Ausschüttungen und Pacht für das Verlagsrecht „Ostfriesen-Zeitung” an die Gesellschafter gegangen), müssten die Gesellschafter mit Ihrer Arbeit doch eigentlich ziemlich zufrieden sein? Es fällt aber auf, dass im Jahr 2022 die Ausschüttung nur 500.000 Euro betrug – hat das einen Konflikt unter den Gesellschaftern ausgelöst?”
Die Antwort auf diese wie auch auf einige weitere Fragen über den Mail-Account von Yvonne Dunkmann besteht aus einem Wort: „Gesellschafterinterna”.
Der „erfolgreiche Weg in die Zukunft” der ZGO
Im „Risiko- und Chancenbericht” macht sich die ZGO-Geschäftsführung Sorgen: „Nachdem nun eine Krise (Ukraine) die andere Krise (Corona) abgelöst hat, gibt es in der Politik Überlegungen, den Mindestlohn weiter zu erhöhen. Für die ZGO würde dies eine weitere Kostenbelastung für den analogen Zustellbereich bei stark fallenden Printauflagen bedeuten. Die von der ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH erwarteten Insolvenzen von ehemals guten und sehr guten Kunden und auch von Verlagen stellen sich nach und nach ein. Darüber hinaus werden deutschlandweit großauflagige verteilkostenintensive Anzeigenblätter schlicht eingestellt, weil nicht mehr finanzierbar.”
Der „Prognosebericht” im ZGO-Jahresabschluss 2022, der übrigens das Datum vom 30. Oktober 2023 trägt, fällt verhalten optimistisch aus: „Das Geschäftsjahr 2023 hat für die ZGO GmbH den erwarteten Auftakt genommen. Die Umsätze liegen hinter denen des Vorjahres, konnten aber durch Kosteneinsparungen in den Bereichen Personal und Herstellung überkompensiert werden. Das Geschäftsergebnis liegt somit über Vorjahresniveau. Überproportionale Rückgänge im Auflagenbereich sind zum Berichtszeitpunkt nicht zu verzeichnen. Die Entwicklung der regionalen Werbekundschaft entsprechen dem erwarteten Verlauf und zeigen wie im Vorjahr einen weiteren Abwärtstrend.”
Kosteneinsparungen beim Personal haben demnach im Geschäftsjahr 2023 dazu beigetragen, einen Umsatzrückgang überzukompensieren. Das könnte sich positiv auf die Ausschüttung für die Gesellschafter auswirken. Aber ist das zukunftsträchtig, beim Personal zu sparen?
Im Jahresabschluss 2022 bleibt Raum für Optimismus: „Das Data Warehouse der ZGO hat seinen enormen Wert bereits bei vielen Einsätzen unter Beweis gestellt. Insgesamt ist die ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH mittlerweile schon weit mehr als eine ‚Zeitungsgruppe’. Sie ist ein Medienhaus auf dem erfolgreichen Weg in die Zukunft.” Das werde sich auch im Jahresabschluss 2023 niederschlagen, kündigt die Geschäftsführung an.
Zur Entwicklung der Ertragslage bei der ZGO
Jahr | Rohergebnis | Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag | Wirtschaftlichkeit in % | Stammkapital- Rendite in % | Gesamtkapital- Rendite in % | Umsatz- Rentabilität in % |
---|---|---|---|---|---|---|
2008 | 20.305.120 | 1.315.259 | 105,60 | 43,90 | 24,20 | 6,50 |
2009 | 19.419.959 | -425.863 | 102,20 | 22,90 | 12,40 | 3,40 |
2010 | 20.584.983 | 736.008 | 105,00 | 14,60 | 9,30 | 6,80 |
2011 | 20.665.905 | 848.501 | 106,00 | 30,50 | 19,80 | 8,60 |
2012 | 20.772.337 | 1.282.622 | 98,90 | 24,60 | 15,20 | 6,10 |
2013 | 21.100.774 | 1.658.386 | 103,40 | 40,50 | 15,40 | 7,40 |
2014 | 22.085.387 | 2.460.435 | 99,60 | 51,20 | 23,60 | 8,00 |
2015 | 21.380.498 | 690.065 | 106,60 | 16,80 | 6,60 | 4,80 |
2016 | 22.212.705 | 2.055.725 | 110,50 | 50,10 | 20,10 | 7,40 |
2017 | 22.229.411 | 2.530.702 | 111,30 | 62,90 | 26,30 | 9,00 |
2018 | 22.369.808 | 2.566.903 | 111,40 | 62,80 | 24,60 | 8,80 |
2019 | 22.925.715 | 2.472.559 | 111,70 | 60,00 | 22,00 | 9,00 |
2020 | 22.288.393 | 1.689.034 | 107,30 | 41,30 | 14,40 | 5,10 |
2021 | 22.805.424 | 2.293.243 | 109,70 | 55,90 | 18,60 | 7,40 |
2022 | 22.160.205 | 1.186.020 | 105,60 | 28,90 | 9,60 | 3,30 |
Quelle: Jahresabschlüsse der ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH aus dem digitalen Unternehmensregister. |
Es ist davon auszugehen, dass der OZ-Chefredakteur den noch nicht veröffentlichten Jahresabschluss für das Jahr 2023 kennt – Lars Reckermann, der in seinem Bericht „in eigener Sache” die Ostfriesen-Zeitung, den General-Anzeiger, die Borkumer Zeitung und die Ostfriesischen Nachrichten als „kerngesunde Unternehmen” bezeichnet hat. Reckermann ist nicht nur Chefredakteur, sondern einer der Prokuristen, die das „Unternehmen weiterhin handlungsfähig” machen sollten, während einstweilig ein Geschäftsführer fehlte.
Beim Blick ins digitale Unternehmensregister entsteht der Eindruck, dass es in praktisch jeder Abteilung jemanden mit Prokura zu geben scheint – beispielsweise in den Bereichen Anzeigen, Marketing, Buchhaltung und EDV. Als weitere Prokuristin kommt die Assistentin des zeitweise nicht mehr vorhandenen Geschäftsführers hinzu. Den Prokurist*innen gemeinsam ist, dass ihnen „Gesamtprokura in der Weise erteilt worden ist, dass sie jeweils die Gesellschaft zusammen mit einem Geschäftsführer oder einem weiteren Prokuristen vertreten”.
Nachdem der einzige Geschäftsführer kurzfristig außer Gefecht war, hätten die Prokuristen also die Möglichkeit gehabt, sich zu zweit zusammenzutun, um für ihre Abteilungen Wunschprojekte durchzusetzen – soweit Entscheidungen nicht von der Gesellschafterversammlung abgesegnet werden müssen.
Warum will eine Gesellschafterin den Geschäftsführer loswerden?
Warum ist einer Verlegerfamilie aber überhaupt daran gelegen, den Geschäftsführer aus einer der anderen Verlegerfamilien des Amtes zu entheben?
Nachfrage bei der Siebe Ostendorp GmbH, die vor dem Auricher Landgericht als Verfahrensgegner von Robert Dunkmann agiert. Geschäftsführerin Dr. Mareike Engelberg antwortete: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich im Namen der Siebe Ostendorp GmbH zu dem laufenden gerichtlichen Verfahren nicht äußere.“ Darüber hinaus verwies sie auf die Mitteilung des Chefredakteurs: „Die Meldung von Lars Reckermann zu dem Thema ist Ihnen sicherlich bekannt.”
Die Meldung von Lars Reckermann?! Leser der „Ostfriesischen Nachrichten” werden feststellen, dass ON-Chefredakteur Stephan Schmidt ebenfalls einen Bericht „in eigener Sache” in der Geschäftsführer-Angelegenheit veröffentlicht hat. Und Schmidts Bericht ist wortgleich wie der Bericht von Lars Reckermann. Zwei Autoren haben augenscheinlich unabhängig voneinander den identischen Text publiziert. Sowas mag in der Öffentlichkeitsarbeit üblich sein – aber im Journalismus?
Mehr Erklärungen als die Chefredakteure bietet Jürgen Wieckmann in zwei Podcasts auf dem Internet-Portal Youtube. Warum ist das erwähnenswert? Wieckmann ist ehrenamtlich für „Aurich.TV” tätig, wie aus dem Impressum auf der Internetseite von Aurich.TV hervorgeht. Und auf der Facebook-Seite von Aurich.TV sind Wieckmanns Beiträge „Dicke Luft bei Zeitungsgruppe Ostfriesland” und „Wirtschaftskrimi bei Zeitungsgruppe Ostfriesland” geteilt.
Wirtschaftskrimi? Dieser Begriff findet sich auch in einer E‑Mail von Yvonne Dunkmann: „Irgendwann wird es hoffentlich eine Möglichkeit geben, detaillierter auf den Ostfriesischen Wirtschaftskrimi einzugehen, der schon länger läuft als so mancher ahnt.”

Laut Impressum der Internetseite von Aurich.TV ist für Inhalt des „Videoblogs” ein gewisser Stefan Dunkmann verantwortlich.

Die Firmen der Familie Dunkmann
Stefan Dunkmann steht neben Robert Dunkmann im digitalen Unternehmensregister als Kommanditist und Geschäftsführer der „A.H.F. Dunkmann GmbH & Co KG, Verlag der Ostfriesischen Nachrichten”. Die Geschäftsanschrift des Unternehmens entspricht der Redaktionsanschrift der Ostfriesischen Nachrichten in der Auricher Kirchstraße.
Das Unternehmen A.H.F. Dunkmann gehört nicht zur ZGO. Dahingegen ist die „Ostfriesische Nachrichten GmbH” ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der ZGO. Ein Auszug aus der Satzung der Ostfriesische Nachrichten GmbH: „Gegenstand der Gesellschaft ist der Betrieb der Zeitung ‚Ostfriesische Nachrichten’.” Zum „Gegenstand des Unternehmens” der A.H.F. Dunkmann GmbH & Co KG ist im „aktuellen Registerinhalt” des digitalen Unternehmensregisters hingegen nichts zu finden.
Ebenfalls unter der Adresse in der Auricher Kirchstraße residiert die Dunkmann GmbH. Zu deren Gesellschaftern gehören unter anderem Robert und Stefan Dunkmann, wie dem digitalen Unternehmensregister zu entnehmen ist. Stefan Dunkmann ist dort auch Geschäftsführer, während Robert Dunkmann seinen Geschäftsführer-Posten an einen seiner Söhne abgegeben hat. Als „Gegenstand des Unternehmens” steht im „aktuellen Registerinhalt”, abgerufen am 13.03.2025: „Verlag von Zeitungen, Zeitschriften und Schriftgut aller Art”.
Und noch ein Unternehmen nutzt die Adresse der Ostfriesischen Nachrichten in Aurich als Firmensitz – die Dunkmann Beteiligungs GmbH, die 29,55 Prozent der ZGO-Anteile hält. Robert Dunkmann hat alle Geschäftsanteile des Stammkapitals dieses Unternehmens am 23. August 2007 von der „A.H.F. Dunkmann GmbH & Co. KG, Verlag der Ostfriesische Nachrichten” erworben, wie aus dem digitalen Unternehmensregister hervorgeht. Er wurde damit Alleingesellschafter der „Media Live Medienwerkstatt GmbH”, die er in „Dunkmann Beteiligungs GmbH” umbenannte. Den Gegenstand des Unternehmens erweiterte er: „Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweigniederlassungen zu errichten, andere ihr gleiche Unternehmen zu erwerben und sich an solchen zu beteiligen.”
Die „Media Live Medienwerkstatt GmbH” hatte im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2006 kein Finanzanlagevermögen und keine Verbindlichkeiten sowie einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.246,50 Euro ausgewiesen. Das änderte sich: Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2007 sind ein Finanzanlagevermögen von 8.091.480,50 Euro, Verbindlichkeiten in Höhe von 8.075.493.51 Euro und ein Jahresüberschuss in Höhe von rund 807.000 Euro zu finden.
Im Geschäftsjahr 2007 ist im ZGO-Jahresabschluss eine rekordverdächtige Ausschüttung in Höhe von mehr als 3 Millionen Euro vermerkt. Hinzu kam der Pachtanspruch der ZGO-Gesellschafter für das Verlagsrecht Ostfriesen-Zeitung. In Summe ergab das 3.392.209,20 Euro für die ZGO-Gesellschafter, also die Verlegerfamilien. 24,1 Prozent dieser Summe sind rund 817.000 Euro – also ungefähr 10.000 Euro mehr als der Jahresüberschuss der Dunkmann Beteiligungs GmbH:
Mit einem Anteil von 24,1 Prozent steht die Dunkmann Beteiligungs GmbH in einer Gesellschafterliste der ZGO vom 1. November 2007. Sie hält demnach 988.100 Euro der ZGO-Stammeinlagen, die sich insgesamt auf 4,1 Millionen Euro belaufen.
In einer ZGO-Gesellschafterliste vom 28. August 2007 war die Dunkmann Beteiligungs GmbH noch nicht enthalten – dafür aber die Nordwest Medien GmbH & Co. KG aus Oldenburg. Sie war damals mit Anteilen von insgesamt 34,92 Prozent der größte ZGO-Gesellschafter. Am 1. November 2007 war der Oldenburger Verlag nicht mehr als Gesellschafter an der ZGO beteiligt. Die vormaligen 34,92 Prozent hatten sich auf die Dunkmann Beteiligungs GmbH (24,1 Prozent) und die damalige Siebe Ostendorp Druckerei und Verlag GmbH (10,82 Prozent) verteilt – wobei Siebe Ostendorp schon vorher 23,58 Prozent hielt und nach dem „Nordwest Medien”-Ausstieg insgesamt auf 34,4 Prozent kam.
Robert Dunkmann, der Alleingesellschafter der Dunkmann Beteiligungs GmbH, hielt derweil als Einzelperson noch weitere 6,3 Prozent. Zusammen mit den 4 Prozent von Inka Müller-Dunkmann kam die Verlegerfamilie Dunkmann damals wie Siebe Ostendorp auf 34,4 Prozent.
Robert Dunkmann hat in einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung am 2. April 2024 Stefan Dunkmann „mit sofortiger Wirkung” zum weiteren Geschäftsführer der Dunkmann Beteiligungs GmbH bestellt. Stefan Dunkmann, der für den Inhalt von „Aurich.TV” verantwortlich ist. Jürgen Wieckmann, der ehrenamtlich bei „Aurich.TV” mitwirkt, ist also relativ nah dran an der Verlegerfamilie Dunkmann.

„Dicke Luft” bei der ZGO – „dem Vernehmen nach”
Wieckmann berichtet in seinem Podcast unter anderem „dem Vernehmen nach” über „Dicke Luft” bei der Zeitungsgruppe Ostfriesland – und, was er „gerüchteweise” erfahren hat. Dem bisherigen ZGO-Geschäftsführer Robert Dunkmann attestiert Wieckmann: „Dunkmann ist ein Verfechter der Tradition und will die ZGO mitsamt ihrer Mitarbeiterschaft in Gänze erhalten und in die Zukunft führen. Doch dies scheint nicht bei allen Gesellschaftern gewollt zu werden. Darüber brach offenbar bereits im letzten Jahr ein Streit unter den Gesellschaftern aus. Mittlerweile soll dicke Luft in der Zeitungsgruppe Ostfriesland herrschen. Gerüchteweise wollen nämlich die beiden Verlegerfamilien Engelberg und Gerhard, früher Emder Zeitung, ihre ZGO-Anteile verkaufen. Als Käufer ist dem Vernehmen nach die Neue Osnabrücker Zeitung im Gespräch.” Außerdem „munkelt” laut Wieckmann „die Gerüchteküche”, wie viele Arbeitsplätze in Gefahr sein sollen, „sollten die Verkaufsabsichten Realität werden”.
Wieckmann berichtet über die ZGO, dass „die Verlegerfamilie Dunkmann mit ihren Gesellschaftsanteilen von rund 40 Prozent eine Sperrminorität” habe. Robert Dunkmann, die von ihm als Alleingesellschafter gehaltene Dunkmann Beteiligungs GmbH und Dietmar Müller-Dunkmann kommen zusammen auf 39,85 Prozent der ZGO-Anteile, wie dem digitalen Unternehmensregister zu entnehmen ist. Damit herrscht Gleichstand mit der Siebe Ostendorp GmbH.
Im notariell am 24. September 2008 beglaubigten Gesellschaftsvertrag der ZGO – dem aktuellsten im digitalen Unternehmensregister – steht: „Eine Gesellschafterversammlung ist nur beschlussfähig, wenn Gesellschafter, die mindestens 66 % des Stammkapitals halten, anwesend oder vertreten sind.” Und: „Gesellschafterbeschlüsse werden, soweit im Gesetz und dieser Satzung nichts anderes vorgeschrieben ist, mit einer Mehrheit von 66 Prozent der anwesenden Stimmen gefasst.”
Robert Dunkmann und seine Dunkmann Beteiligungs GmbH halten 35,85 Prozent der ZGO-Anteile. Das heißt, gegen das Votum des vorläufig aus dem Amt des ZGO-Geschäftsführers verbannten Robert Dunkmann können in der Regel keine Beschlüsse in der ZGO-Gesellschafterversammlung gefasst werden. Er alleine hat eine Sperrminorität – dafür braucht er Dietmar Müller-Dunkmann nicht, der inzwischen die ZGO-Beteiligung von Inka Müller-Dunkmann hält.
Nächste Runde vor Gericht im Streit der größten Gesellschafter
Mit der Siebe Ostendorp GmbH und Robert Dunkmann sind also ZGO-Gesellschafter in Streit geraten, die aufgrund ihrer Firmenanteile über eine Sperrminorität in der Gesellschafterversammlung verfügen – und damit Entscheidungen blockieren können. Der Konflikt ist derart eskaliert, dass der eine Gesellschafter den anderen auf dem Gerichtsweg vorläufig vom Geschäftsführer-Posten enthoben hat. Und das in einer Phase, in der regionale Tageszeitungsverlage in einem historischen Strukturwandel stecken, in dem es um ihr Überleben im Internet-Zeitalter geht. Wie soll die Zeitungsgruppe unter diesen Eigentümerverhältnissen erfolgreich in die Zukunft geführt werden können?
Auch Robert Dunkmann will sich unter Hinweis auf das „laufende Verfahren” nicht zu den Gründen des vor dem Auricher Landgericht ausgetragenen Konflikts äußern. Seine Frau übermittelte in den Antworten von ihm aber am 29. März 2025 folgenden Tipp: „Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, gibt es die Möglichkeit an den Verhandlungen teilzunehmen. Nach meinem Kenntnisstand sind diese öffentlich. Im Moment gibt es einen Verhandlungstag am 09.04.25 und am 29.04.25 im Landgericht Aurich.”
Auch das Auricher Landgericht hat auf Anfrage mitgeteilt, dass es in dem Verleger-Streit am 9. April 2025 in die nächste Runde geht: Um 10 Uhr stehe in der Schlossresidenz eine „Güteverhandlung” an. In Kürze dürften also mehr Informationen über die Auseinandersetzung der ZGO-Gesellschafter publik werden.
Unabhängig davon, ob an den gerüchteweise verbreiteten Verkaufsabsichten etwas dran sein sollte, stellt sich nach der Auswertung der ZGO-Jahresabschlüsse anlässlich des Verleger-Streits eine Grundsatzfrage: Brauchen Zeitungsmacher im Internet-Zeitalter überhaupt noch Verleger? Oder ist es wirtschaftlich vielversprechender, statt Lohnkosten die Gesellschafter einzusparen?
Wenn sich Zeitungsmacher und ihre Leser zusammentun
Das Betriebskapital von Verlegern in Form einer Druckerei oder eines Verlagsgebäudes ist überflüssig geworden, wenn es darum geht, im Internet erfolgreich Nachrichten zu verkaufen. Alleine mit dem Verzicht auf den Titel „Ostfriesen-Zeitung” lassen sich Millionen sparen.
Könnte sich die ZGO-Belegschaft mit einem neuen Internet-Portal emanzipieren? Die Erfolgschancen eines solchen Vorhabens dürften für die Belegschaft eines relativ kleinen regionalen Zeitungsverlags deutlich größer sein als bei einem Verlagsriesen wie Springer.
Die Mitarbeiter KG des Spiegel-Verlags könnte als Vorbild dienen. Oder wäre eine Genossenschaft von Zeitungsmachern und Lesern das erfolgversprechendere Modell? So könnte beispielsweise „Mein Ostfriesisches Informations-Netzwerk” entstehen. In diesem Sinne: MOIN!
Transparenzhinweis: „Der Datenanalytiker” hat bis zum 31.12.2024 im Rahmen eines Fünf-Jahres-Vertrags freiberuflich auf Honorarbasis für ein Tochterunternehmen der Zeitungsgruppe Ostfriesland gearbeitet. Aus Gründen sind in die Analyse zum Gesellschafter-Streit und zur wirtschaftlichen Situation der Zeitungsgruppe nur öffentlich zugängliche Informationen eingeflossen.